Römer an der Lippe ҈  Incepta Archeologica Historica L i teratur
 

Das Römerlager
Kesseler
an der Lippe
҈
Hans Tilgner

   
 Abstract

 The 2011 discovery of the Drusus fortification at Olfen on the river Lippe clo­ses a gap in the Roman infrastructure in Germania Magna exactly where it was sup­po­sed to be.
 Two more Roman places along that river are well-known to the local tradition, but yet are to be acknowledged by science: Kesseler and Cappel, both names sounding to be of La­tin ori­gin. Des­cribing Kesseler in-depth, Cappel can be found in the in­ter­net. These two close the gap between Oberaden and Anreppen complete­ly.
 Everything now points to Paderborn to be either the winter camp of Tiberi­us or the sum­mer camp of Varus - possibly both, Anreppen then being the main storage camp and an­other still mis­sing camp on the river Alme halfway to Kneblinghausen / Arbalo.
 We develop a theory of the two 16 AD battles at the Angrivarierwall and at Idi­sta­viso, lea­ding in turn to an easy translation and intriguing interpretation of the runic car­ving on the stone of Svingerud in Norway.

Incepta Archeologica Historica       
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Römer in Westf.
Clades Variana
Kesseler
Außenlager
Ring von Lagern
Romberg
Tamfana
Quabbenmühle
Dabrock
Hovestadt
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Soest
Wegenetz
Die Häfen
Die Namen
Die Quellen
Die Hydronomie
Olfen
Blick von oben


Erstveröffentlichung
28. Jun 2011

ergänzt zuletzt am

 
Die Römer
in
Westfalen
28 Jahre − von 12 vChr bis 16 nChr - waren die Römer rechtsrheinisch im Gebiet der west­fä­li­schen Bucht. Da römische Unternehmungen lo­gi­stisch bis ins De­tail durch­ge­plant wa­ren, ent­stand ent­lang der Lip­pe - und al­ler Wahr­schein­lich­keit nach - entlang des Haarweges, als Höhenweg vom Rhein über die Weser an die El­be die kür­ze­ste Ver­bind­ung, rö­mi­sche In­fra­struk­tur. Wenn z.B. Tiberius (min­de­stens) zwei­mal an den Quellen der Lippe - das ist mit ab­neh­meder Wahrscheinlichkeit entweder Pader­born mit Neu­haus, Bad Lippspringe oder Kirch­bor­chen an der Al­me - über­win­tert hat [ Le i Abb 14 p 56 ], dürf­ten sei­ne (min­de­stens) vier Le­gio­nen in den (min­de­stens) sechs Mo­na­ten die Zeit zum Bau zahl­rei­cher was­ser- und stä­dte­bau­li­cher An­la­gen ge­nutzt ha­ben:
    Die Städte wurden jetzt gegründet,   
schreibt Tacitus.
diese 28 Jahre
hätten
die Welt
verändern können
Barenaue / Kalkriese
und die
Varusschlacht
16 nChr scheiterte endgültig der römische Versuch, Germania Magna zur römi­schen Pro­vinz zu ma­chen. Die bei­den wahrscheinlich ohne römischen Sieg verlaufenen Schlachten bei Idistaviso und am An­gri­va­rier­wall führ­ten zu der end­gül­ti­gen Auf­gabe des Ver­su­ches – Cäsar Ti­be­rius war Rea­list und ge­zwun­gen, die rie­sigen Eroberungen seiner beiden Vorgänger zu kon­so­li­die­ren. Ent­schei­dend für die­se welt­histori­sche Wei­chen­stel­lung sind also die wech­sel­haft ver­lau­fe­nen Er­eig­nis­se des Jah­res 16 nChr und nicht die spek­ta­ku­lä­ren clades va­riana des Jah­res 9.
Verwunderlich ist, daß sich die Kalkrieser Ausgräber so heftig gegen die Identifizierung ihr­es Schlacht­fel­des mit der Schlacht am Angriva­rierwall wehren. Haben sie doch einen (mindesens) 400 m lan­gen Wall an der Gren­ze zwi­schen Cher­usk­ern ( südlich des Wiehengebirges ) und Angrivariern ( nörd­lich der Moo­re ) aus­ge­gra­ben - der den Namen Wall verdient - und auch noch ein (mindestens) 700 m langes Gra­ben­sy­stem öst­lich da­von bei Schwagsdorf [ BFSW ]. Bei Paul Höfer [ Höf pp 63, 77 ] fin­det man einen Vergleich der an­ti­ken Be­schrei­bung des Schlacht­feldes der Schlacht am An­gri­va­rier­wall mit der Topographie bei Barenaue / Kalk­rie­se - sie stim­men gut über­ein. Da­zu lei­tet er drei Orts­na­men ent­lang des Rück­zu­ges der acht Le­gio­nen Ger­ma­ni­cus' von der We­ser, zwi­schen Wie­hen­ge­bir­ge und den Moo­ren, an die Ems, wo in et­wa bei Rheine des­sen Flot­te an­ker­te, ge­mäß
Wahl (+burg)Whala (+burg)Welschen (+Burg)
Harpen (+dorf)  Hari+bann (+dorf)  Heer+Bann (+dorf)
Wehr (+en+dorf)Wehr (+en+dorf)(Dorf am) Wall
aus dem Schlachtgeschehen ab. Dabei ist im letzten Namen Wehr eine alte Form, die erst in neu­erer Zeit durch Wall er­setzt wur­de - also ein direkter Hinweis auf den Angrivarierwall, den es in Be­zug auf die Va­rus­schlacht nicht gibt. Die beiden ersten könnten die Stellungen der Römer und der Germa­nen fest­hal­ten.
     Man vergleiche diese Herleitung mit der der ähnlich treffenden Kastellnamen Becking hau­sen und An­rep­pen an der Lippe. Letztere wurde durch H. Bücker auf das An­reppen römischer Schiffe zu­rück­ge­führt – über­zeugend und lange vor der Entdeckung und Ausgrabung dieses römischen Ver­sor­gungs­lagers ❗
     Und die wiederum mit der analogen Etymologie von Scheveningen an der holländischen Nord­see­küste.
 Außerdem weist Höfer auf Münzprägungen und -funde dort hin, die die gesamte frühe römische Kai­ser­zeit be­le­gen, also auch die Zeit nach Augustus und Tiberius. Daß also zwar ein frühestes, aber kein spä­te­stes Da­tum der drei Schlachten, welcher auch immer, durch Münzfunde belegbar sei. Die Mas­se der Münz­fun­de sei je­doch durch die na­po­leo­ni­sche Be­satzung ge­plün­dert wor­den. Selbst das dürfte nicht das er­ste Mal sol­cher Plün­de­run­gen sein, der 30jäh­ri­ge Krieg soll­te zu ähn­li­chen Ver­lu­sten ge­führt ha­ben. Das letzte Mal war es auch nicht, 1945 kam es nach dem Ein­marsch ame­ri­ka­ni­scher Trup­pen wie­der vor.
Und passend: Germanicus betrat 16 nChr das Schlachtfeld des Varus
    nicht fern 
des Landes der Brukterer zwischen Ems und Lippe, das er vorher verwüstet hatte –  nicht fern  kann doch al­len­falls der Ta­ges­marsch einer Le­gion sein, also we­ni­ger als 18 km.
Widerspruch: Tacitus' Beschreibung des Rückmarsches der vier Legionen Caecinas vom Schlacht­feld des Va­rus an den Rhein wider­spricht den Kalk­rieser Ört­lich­keiten:
    Zu beiden Seiten lagen allmählich ansteigende Waldstücke, die jetzt Arminius besetzt hielt
[ Le i p 181 ]. Daß das Kalkrieser Schlachtfeld zwischen dem Bergwald des Wiehenge­bir­ges auf der ein­en Sei­te und Sumpf auf der anderen liegt, läßt sich da­mit nicht vereinbaren und wäre den rö­mi­schen Hee­res­be­rich­ten, auf denen die antike Geschichtsschreibung mit Sicherheit beruht, nicht entgangen. Daß es sol­che Hee­res­be­rich­te gegeben haben muß, der Erfinder dürfte Cäsar gewesen sein, ergibt ein genauer Vergleich der Tex­te des Ta­ci­tus mit dem des viel späteren Zonares.
Kalkriese als Schlachtfeld des Jahres 9 ist mit den Ortsbeschreibungen der römischen Quel­len - die gar nicht so spär­lich sind - un­ver­ein­bar. Man muß vielmehr um­ge­kehrt fragen, ob es über­haupt eine geo­graph­ische An­gabe in den Quel­len gibt, die mit Kalk­riese ver­ein­bar ist. Ein­en Aus­weg aus diesem Dilemma gibt es jedoch nicht, näm­lich diese Quel­len für un­ge­nau zu er­klä­ren – oder noch schlim­mer, sie schlicht zu be­zwei­feln.
Genauigkeit: Wie überraschend präzise sie sind, zeigen jetzt die Beweise für vier mar­ko­man­ni­sche Ge­fal­le­ne [ MS ] in Haltern, ver­scharrt in einem Töpfer­ofen. Zu­nächst kann man da­raus auf eine nicht nur lo­ka­le Be­deu­tung der zu un­ter­stel­len­den Be­lager­ung schließen. Je­doch ist selbst das, auch bei de­ren exak­ter Da­tie­rung auf 9 nChr ( oder auf 16 nChr ) im­mer noch kein Be­weis für oder gegen Kalk­riese als Ort der clades va­ri­ana, al­len­falls ein In­diz – da­ge­gen! Denn wie soll­ten aus Kalk­rie­se ent­kom­mene Le­gion­äre nach Hal­tern ge­langt sein, bei der Ent­fer­nung, un­ter­stellt, die Schlacht hätte bei Kalk­rie­se statt­ge­funden, und die­ser Fund würde von der Be­lager­ung Alisos nach der Schlacht stam­men? Das gilt auch für die Gleich­setzung Haltern = Ali­so: Ger­man­i­sche An­griffe auf rö­mi­sche Ka­stel­le dürf­ten in 28 Jah­ren rö­mi­scher Prä­senz häu­fig­er vor­ge­kom­men sein. Die Ent­sor­gung germani­scher Ge­fal­le­ner in einem Töpfer­ofen spricht so­gar eher ge­gen eine Da­tie­rung auf die knap­pe Ver­tei­dig­ung des Lip­pe­ka­stells durch den La­ger­prä­fek­ten L. Caedi­cius, denn die­ser räum­te es ja an­schlies­send flucht­ar­tig und schlug sich zum Rhein durch. Hätte er dann noch ge­fal­le­ne Geg­ner be­gra­ben, statt ihre Lei­chen, wie es üblich war, einfach über die La­ger­mau­ern zu wer­fen? Sie sind aber ein schlag­en­der Be­weis für die Ge­nau­ig­keit an­ti­ker Ge­schichts­schrei­bung.

alles
schon mal dagewesen
- und
durchdiskutiert
vor 150 Jahren


d.h.


gibt es überhaupt
ein Argument
- für oder wider -
das vor 150 Jahren
nicht schon einmal
diskutiert wurde?

umfassend
dargestellt
in
[ BFSW ]
[ LWI ]
[ LWK ]
und
[ LWM ]
Ein
Römerlager
an der
Lippe
bei
Kesseler



Kesseler an der Lippe  ist der Ort eines weiteren Römerlagers - warum? Nach­dem wir es selbst in Goog­le­Earth 2011 identifiziert haben, zeigen wir die Karte der bis­her aus­ge­gra­be­nen Rö­mer­la­ger [ Le i Abb 17 p 66, Abb 7 p 39 ] einigen Na­tur­wissen­schaft­lern - alle tip­pen auf den sel­ben Ort - zwi­schen den Lagern Ober­aden und An­rep­pen. Es liegt ge­nau nörd­lich der Stadt Soest an der Lip­pe. Auf dem Weg von Soest stoßen wir auf zwei ein­schlä­gi­ge Orts­na­men – den Orts­teil Rom­berg in Östing­hau­sen ( dort fin­den wir auf ein­er al­ten Kar­te im Stadt­archiv Soest auch einen ein­schlä­gi­gen Na­men un­ten an der Ahse – Rö­mer­ring ) und – Kes­se­ler an der Lip­pe. Kes­se­ler, erst­malig als Katteslare er­wähnt, führt auf das la­tei­ni­sche castrum zu­rück. Ety­mo­lo­gisch ver­gleich­bar: In Mainz liegt das be­kann­te Rö­mer­la­ger auf dem Kest­rich. Dies al­les ist be­kannt, sie­he Schul­ten's Ar­ti­kel [ Sch ] auf der Web­sei­te von Felix Bierhaus aus Hove­stadt. Da­zu liegt im Burg­hof­mu­se­um Soest ein Brücken­pfo­sten aus Kes­se­ler, der we­gen sei­ner eiser­nen Ar­mier­ung nur rö­misch sein kann. Lei­der wird dort kein den­dro­chro­no­lo­gi­sches Al­ter er­wähnt. Das Inter­net lie­fert eine zwei­te Be­stä­ti­gung: In Goog­le­Earth 2011 fin­den wir un­mit­tel­bar süd­lich der Lip­pe die für ein rechts­rhein­isches Rö­mer­la­ger ty­pi­sche ab­ge­run­de­te, süd­west­li­che Ecke [ Le i Abb 18 und 20 ].
Beschreibung des Römerlagers Kesseler: Direkt südlich der Lippe finden wir Alt­arme der Lip­pe, al­le ge­nau 20 m breit, aber letzt­ma­lig erst in jüngster Zeit so an­ge­legt. Fra­ge: Wur­den dabei alte Muster über­nom­men? Das ver­mut­lich ge­nau recht­eckige erste Lager liegt süd­lich einer Insel, die auch in neu­eren Straßen­at­lan­ten zu er­ken­nen ist, im Feld genau hin­ter dem nörd­lich­sten Hof von Nieder­bauer. Da­bei ist klar, daß die Lip­pe ih­ren Lauf in den letzten 2000 Jahren im­mer wieder ge­ändert hat. Ihr jet­zi­ger Lauf kann da­mals auch ein Sei­ten­arm ge­wesen sein. Das durch seine süd­west­liche Ecke iden­ti­fi­zier­ba­re Römer­lager halten wir für den er­sten An­lauf eines Marsch­lagers ( wie in An­reppen gibt es auch hier ein Ur­kastell ). Das unten be­schrie­bene größere Lager liegt auf der heutigen Süd­in­sel und hat einen di­rek­ten Zu­gang zum heutigen Lauf der Lip­pe. Es ist kon­gru­ent mit dem in Becking­hausen aus­ge­gra­be­nen Fluß­kastell. Dazu ent­lang des nörd­li­chen Was­ser­lau­fes ( der heu­ti­gen Lip­pe ) zwei run­de Struk­tu­ren mit 5 m Durch­mes­ser, der Form nach Fun­da­men­te der Tür­me ein­es Triumph­bo­gens für den Cäsar Ti­be­ri­us ( der sich min­destens in vier Jah­ren im rechts­rheini­schen Ge­biet auf­hielt, zwei da­von so­gar über den Winter ). Der Ab­stand der bei­den Tür­me be­trägt et­wa 15 m, die Stei­ne da­raus sind ver­mut­lich dem Haus­bau zum Op­fer ge­fal­len. Die runden Gruben sind in Goog­le­Earth 2011 klar zu er­ken­nen. Sie könn­ten die al­te Stras­se durch ( Brücke über ) eine Furt der Lip­pe flank­iert ha­ben. Lei­der sind die Fund­um­stän­de des mit Me­tall be­schla­ge­nen rö­mi­schen Pfost­ens aus dem Burg­hof­mu­seum Soest nicht mehr re­kon­stru­ier­bar. Er kann ge­nau­so gut von ein­em Kai wie von ein­er Brücke oder ein­er an­de­ren Was­ser­bau­an­la­ge stam­men. Auf Fe­lix Bier­haus' Web­sei­te wird we­nig­stens der Fund­ort auf Kes­se­ler ein­ge­schränkt.
 In der Kesseler Mühle hängt eine genaue Karte des Römerlagers in Kesseler ( Autor wahr­schein­lich Fra­ter Markus Hunecke OFM ), in die der Grund­riß eines Fluß­kastells ge­zeichnet ist, der dem von Becking­hausen kon­gruent ist, also auch die Maße von etwa 200 × 100 m hat. Be­schrif­tung und geo­gra­phi­sche De­tails stim­men aber nicht mit denen der Kar­te der Becking­hau­se­ner Aus­grabung über­ein, [ Ber ], [ Kue ] und [ Le i p 231 ]. Denn die An­zahl der er­gra­be­nen Gru­ben ist nicht iden­tisch. Der Autor, der offen­bar eben­falls diese Lage als Fluß­kastell an­ge­sehen hat, hat aber Glück ge­habt. In Google­Earth 2011 zei­gen sich ver­blüff­en­de Ana­lo­gien: Nicht nur fin­det sich auch bei ihm der gleiche Grund­riß, son­dern auch gleiche Innen­struk­turen. Ledig­lich gibt es in Google­Earth eine Längs­li­nie (=Straßen­gra­ben?) in West-Ost-Rich­tung statt dort zwei. Die Be­grenz­ung die­ses ver­mut­li­chen Fluß­ka­stells durch brei­te Grä­ben, die in der Auf­nah­me durch Goog­le­Earth teil­wei­se aus­ge­trock­net sind ( es war al­so ein trocke­nes Jahr und die Pflan­zen­decke des­we­gen be­son­ders durch­sich­tig ), kann Flur­be­rei­nig­un­gen ( die ge­ra­de dort neue Li­nien er­zeugt, aber auch al­te über­nom­men ha­ben kann [TK] ), Ver­le­gun­gen, Be­gra­di­gun­gen und vor al­lem na­tür­li­che Ver­la­ger­un­gen der Lip­pe durch die Früh­jahrs­über­schwem­mun­gen über­lebt haben, wie auch die durch die Grä­ben ge­bil­de­te In­sel. Ob die in Google­Earth 2011 er­kenn­ba­ren drei quad­rati­schen Grund­mau­ern schup­pen­ar­ti­ger Ge­bil­de an der Ost­sei­te des Ur-Marsch­la­gers alt zu er­klä­ren sind, bleibt of­fen – sie sind ein­fach zu gut zu er­ken­nen. Al­ler­dings er­in­nert sich nie­mand der heu­ti­gen Be­woh­ner an Ge­bäu­de(re­ste) dort. Ein Rät­sel kön­nen wir nicht auf­lö­sen: Fr. Hu­necke be­zeich­net die sehr de­tail­lier­te Kar­te als Er­geb­nis von Aus­gra­bun­gen bis 1937 / 38, [ Ber ] schreibt eben­falls von (ver­lo­re­nen) Aus­gra­bun­gen in Becking­hausen in die­sen Jah­ren. Selbst diese Un­ge­wiss­heit ist ty­pisch für bei­de La­ger! Sind sie von den sel­ben rö­mi­schen Pio­nie­ren, zeit­lich über­lap­pend an­ge­legt wor­den? Ein mo­der­nes Bei­spiel: Den Fern­seh­turm Frank­furts hat die Bau­fir­ma Dy­Wid­Ag ein zwei­tes Mal in der sau­di­schen Haupt­stadt Rhi­yadh ge­baut, mit der selben Crew.
das Römerlager
liegt genau da
wo man es
vernünftigerweise
vermutet
Ein Ring
von
sechs
Außen-
posten
Außenposten des Römerlagers Kesseler:  Wichtige Orte haben die Römer durch Außen­la­ger ge­schützt [ Le i ], ganz besonders natür­lich in den noch nicht be­frie­de­ten rechts­rhei­ni­schen Ge­bie­ten. Al­so ist mit einem Ring sol­cher Lager um das Zen­trum ( mit einer ge­wis­sen Wahr­schein­lich­keit ) Kes­se­ler zu rech­nen, die durch Straßen mit­ein­an­der und zum Zen­trum Kes­se­ler an der Lip­pe ver­bunden waren. Auch wech­sel­seitige Sicht­weite war un­um­gäng­lich. Diese mach­ten das Zen­trum fast un­an­greif­bar. Ein wich­ti­ges weiteres Prin­zip war die mili­tär­stra­te­gisch of­fen­si­ve An­la­ge die­ser La­ger: Im Ge­gen­satz zu ger­ma­ni­schen An­la­gen, die geo­graphi­sche Be­son­der­hei­ten de­fen­siv nutz­ten ( z.B. Schutz durch Was­ser­läu­fe, Ab­hän­ge oder Ähn­liches auf meh­re­ren Sei­ten ) lag vor rö­mi­schen Mau­ern mög­lichst of­fe­nes Feld – mit der In­ten­tion, den Feind dort zum Auf­marsch zu ver­lei­ten. Das er­klärt auch die der run­den über­le­ge­ne, recht­ecki­ge Form rö­mi­scher Ka­stel­le: Der Feind wird auf enge­rem Raum fo­kus­siert. Laut der an­ti­ken Quel­len mar­schier­ten die rö­mi­schen Trup­pen bei dro­hen­den An­grif­fen dann eben­falls vor den Mau­ern auf, in der - rich­ti­gen - An­nah­me der Über­le­gen­heit rö­mi­scher Stra­te­gien ( z.B. der Schild­krö­te ) und Waf­fen ( z.B. des Pi­lums, des Kurz­speers ): Bei See­sen wur­den 2009 die Re­lik­te ein­er rö­mi­schen Ver­sion der Sta­lin­or­gel im Bo­den ge­fun­den - eine aus Ka­ta­pul­ten mör­ser­ar­tig abge­schos­se­ne Sal­ve schwe­rer Eisen­pfei­le, ge­gen die auch kei­ne Schil­der mehr hal­fen. Wenn sich dann hin­ter die­sem of­fe­nen Feld wei­te­re na­tür­li­che Bar­rie­ren be­fan­den, wur­de die stra­te­gi­sche La­ge des An­grei­fers fast schon aus­sichts­los, und es droh­te ein Schick­sal wie das des Ver­cin­ge­torix' bei Bib­rac­te.wir unterschätzen
in der Regel
das Ausmaß
römischer Anlagen
 Als Ring von Außenlagern kommen die folgenden sechs Orte in Betracht: 
Romberg

.
An erster Stelle ist das Lager in Romberg, einem Ortsteil von Östinghausen, zu nen­nen. Dort fin­den wir auf einer Hochebene einen geraden, etwa 200 m langen Wall in Ost-West­rich­tung mit nörd­lich vor­ge­lagertem (Spitz)­graben zwi­schen einem ebe­nen Feld und einem Neu­bau­ge­biet, das den Rest weiterer An­la­gen über­deckt. Leider sind keine der ty­pischen Eck­run­dun­gen im Ge­län­de sicht­bar, ent­weder wa­ren dort Tore oder der Wall ist über­baut worden. 2011 wurde er an einer Stel­le der Grund­stücks­grenze ange­schnitten, wobei sich sein Auf­bau aus Er­de ab­zeich­ne­te. Er ist ge­ra­de so breit, daß sich zwei Reihen Pali­saden unter­bringen las­sen, die durch Quer­bal­ken und eine Fül­lung aus Stei­nen ein starkes Boll­werk er­geben. Re­ste solcher Palisaden lassen sich nur durch eine Aus­gra­bung nach Art derer in Kalk­rie­se [ BFSW ] und Kneb­ling­hau­sen nach­wei­sen. Die­ser Wall unter­schei­det sich also von dem in Kalk­riese aus­ge­gra­be­nen und ist dem des La­gers Kneb­ling­hau­sen ver­gleich­bar. Der Gra­ben ist ver­füllt, und - da die Bau­ern ihn kaum nutzen kön­nen - jetzt mit Bü­schen be­wachsen. Auf dem groß­räumi­gen La­ger­ge­län­de gab es vor der Be­bau­ung einen Pfuhl, den wir als Reste der Zi­ster­ne deu­ten. Der Rö­mer­ring unten an der Ahse könn­te den Über­gang der Straße nach Soest mar­kiert haben, öst­lich der heu­ti­gen. Der Blei­bar­ren, der auf dem Gut Kamen in Hep­pen ge­fun­den wur­de [ Pet ], und als rö­mi­scher Im­port un­wahr­schein­lich ist, dürf­te im Weich­bild die­ser Nord-Süd-Ver­bind­ung ver­lo­ren ge­gan­gen sein. Die Ent­fern­ung zwi­schen dem La­ger Rom­berg und dem an der Lip­pe ist et­wa 2,5 km, al­so die glei­che wie zwi­schen Ober­aden und seinem Fluß­ka­stell Becking­hau­sen. Es ist kaum noch fest­zu­stel­len, ob Kes­se­ler oder Rom­berg Haupt­la­ger wa­ren. Wahr­schein­lich muß­ten zur Zeit der Schnee­schmel­ze die Fluß­ka­stel­le ge­räumt wer­den, An­rep­pen et­wa in das ( noch nicht nach­ge­wie­se­ne ) La­ger Pa­der­born.
 Auf einer neuen Umgebungskarte am östlichen Orts­aus­gang von Herz­feld finden wir genau in der Mit­te zwischen Kesseler und Rom­mersch, alle drei auf einer Linie mit je­weiligen Ab­stän­den von etwa 2,5 km lie­gend, den Flur­na­men Romberg noch­mal, auf einer leich­ten An­hö­he ge­ra­de süd­lich der Lip­pe­nie­derung. Al­ler­dings ist er auf den Flur­karten des Kataster­amts Soest nicht er­wähnt. Google­Earth 2011 zeigt dort ein rela­tiv großes, tra­pez­förmiges Feld, in der Süd-West-Ecke durch einen Hof über­baut.
ein schönes Modell
eines ausgegrabenen
Spitzgrabens
findet man im
Stadtmuseum Oberaden
und in
Anreppen

für einen Nachweis
würde also schon
ein Schnitt
durch diesen Graben
in Romberg
ausreichen
Rommersch
und
Tamfana
Rommersch ist der zweite Außenposten etwa 5 km flußabwärts von Kesseler Rom­mersch, öst­lich von Lipp­borg, des­sen Namen selbst die genaue Übersetzung des la­tei­ni­schen  cast­ra lu­pia  ist ( diese Übersetzung ist so alt, daß kaum eine Quel­le an­ge­geben wer­den kann [Sca] ). Cast­ra lu­pia kann aber auch phone­tisch in Kes­se­ler stecken. Auch der Na­me Rom­mersch ist ein­schlä­gig, denn Mersch be­deu­tet im west­fä­lischen einfach  Wie­se am Fluß. Et­wa 500 m fluß­ab­wärts von dort fin­den wir eine kreis­run­de Ver­tie­fung auf einer Fast-In­sel in der Lip­pe, die wir eben­falls als Gru­be der Fun­da­men­te eines (Aus­sichts-)Tur­mes deuten, aus der die Steine ent­fernt wur­den. Wir halten es für wahr­schein­lich, daß die Römer auch hier eine Furt durch eine Brücke er­setzt ha­ben, wie in Kes­se­ler – um Brücken­zoll von den Pil­gern aus dem Nor­den nach Tam­fa­na zu ver­lan­gen. Die rö­mi­schen Quel­len be­rich­ten, daß Ab­ga­ben und Zölle zu den we­sent­li­chen Ur­sa­chen des ger­ma­ni­schen Auf­stands un­ter Arminius ge­hör­ten.
Tamfana war ein germanisches Heilig­tum, das durch Ger­mani­cus end­gül­tig zer­stört wur­de und ver­mut­lich im heuti­gen Ort Fahnen bei Borgeln lag. Dabei liefert eine Flur­karte von 1828 [Über­sicht 1597 Fah­nen] im Ka­ta­ster­amt Soest kei­ne ein­schlä­gi­gen Flur­na­men beim heu­ti­gen Fah­nen. Auf dem öst­li­chen Ufer des Soest­ba­ches je­doch, et­wa einen km ent­fernt in die Flur II Zum­kot­ten, fin­det man einen Burg­berg mit einer nach Sü­den wei­sen­den Flur Stein­graben, vom heu­ti­gen Fah­nen aber durch das ver­sumpf­te Bett des Soest­baches ge­trennt. Die­se Flur­na­men tref­fen nicht ge­nau – wes­halb man für eine Lo­ka­lisierung von Tamfana eher an­neh­men muß, daß das Hei­lig­tum unter dem durch einen Was­ser­graben ge­schütz­ten Gut ( früh­erer Ei­gen­tümer Lö­ser ) oder da­ne­ben in der Flur Fah­nen­hei­de lag, und von Ger­ma­ni­cus rest­los be­sei­tigt wur­de. Die­se Lo­ka­li­sie­rung bleibt aber umstritten, [ Der ], [ Skm ] su­chen Tamfana näher bei Essen.
 
Die
Quabbenmühle

.
 Ein drittes Außenlager vermuten wir an der alten Landstraße von Lippborg nach Beck­um auf der rech­ten Seite ( Aussagen von dort Ansässigen ). Der ideale, über­flut­ungs­si­che­re Stand­ort dort wäre aber die Anhöhe oberhalb der Quabbe, wo heute fünf Straßen auf­einander tref­fen und eine Ka­pel­le steht. In dem kleinen Wald­stück fin­den wir einen steilen Ab­hang, der die Lager­gren­ze mar­kiert ha­ben könnte, und der durch künst­liche Auf­schüttungen für die mo­der­nen Straßen nach Ost­en und Süden fast ver­schwun­den ist. Einen eigenen Flur­na­men gibt es hier nicht – das Lager­ge­län­de liegt di­rekt ober­halb der Quab­ben­müh­le. Weiter nörd­liche Stand­orte zwischen der Straße Dal­mer ( von Lipp­borg nach Hawix­brock ) und der alten Land­straße nach Beckum dürften kaum noch im Kon­text Kesselers zu sehen sein, sie sind rund und haben da­mit nicht die Ge­stalt eines Römer­lagers, und sie sind schon zu weit ent­fernt. Aber den Namen Quabbe in Be­zug zur Rö­mer­zeit zu setzen [ Büc ], ist genauso weit her­ge­holt, wie den Lind­wurm des Siegfriedliedes mit dem Heeres­wurm des Varus zu iden­ti­fi­zieren, selbst wenn Arminius ein lateinischer Kriegs­na­men ist und die ältere Gene­ra­tion seiner Fami­lie alle den Na­men Seg  Sieg in ihren Na­men führen! In Quab­be steckt ein (vor­indo­germa­nischer?) Ge­wäs­ser­na­men apa [ Ven ]. 
DabrockDas vierte Außenlager vermuten wir nordwestlich von Kesseler an der Straße Da­brock in der Flur Pferde­kamp, von Kesseler aus dem Gradienten der Anhöhe fol­gend. Das Terrain dort ist hoch­was­ser­sicher und nach Norden durch wäss­rige Nie­der­ungen des Alps- und des Brög­gel­ba­ches ge­schützt, die heute durch Ent­wäs­ser­ungs­grä­ben trockengelegt sind. Die Fort­setzung des We­ges, allenfalls als Knüppel­damm durch diese bei­den Nie­de­run­gen möglich, traf dann auf die typisch germanische Bröggelburg nördlich des Bröggel­ba­ches. Erst ab da war eine Fortsetzung als Höhen­weg in Rich­tung der Beck­umer Berge möglich. Das Lager liegt in Sicht­weite von Kes­se­ler, Rom­mersch und dem an der Quabben­mühle. Man kann ver­mu­ten, daß die Orts­namen Ro­me­lik und Romels­hof, von denen Schack­mann [ Skm ] berich­tet, hierher ge­hören oder zu den beiden west­lich da­von lie­gen­den Außen­lagern. 
Hovestadt

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Als fünften Außenposten müssen wir Hovestadt annehmen. Das dortige Schloß ist auf Pfäh­len im Sumpf er­baut und scheidet deswegen als Stand­ort eines römi­schen Wach­postens aus, ebenso wie die um­liegen­den Wiesen. Hafen bzw. Anlege­stelle an der Lip­pe sind ver­mut­lich etwas flußauf­wärts zu suchen. An der eng­sten Stelle müßte entweder in Herzfeld oder in Hove­stadt ein Wach­turm ge­stan­den haben, in Sichtkontakt mit Kes­seler, der aber über­baut sein dürfte. Ein Fluß­ka­stell der Größe Kesselers darf man hier nicht er­war­ten. Da der genaue Ver­lauf der Lippe in jener Zeit aber nicht be­kannt ist, müßte der Aus­gangs­punkt für Un­ter­su­chungen immer der Anlegeplatz sein. Wegen der brei­ten Tal­aue, ( Herz­feld nördlich und Hove­stadt süd­lich der Lippe sind in den Köpfen auch heute noch nicht wirklich ver­einigt ), ist ein Über­gang über die Lippe hier sehr schwierig, was den Nord-Süd-Ver­kehr auf Kesseler kon­zen­triert haben sollte. Die Tal­enge ist geo­lo­gisch interes­sant. Nach der letzten Eis­zeit dürf­te hier eine Bar­riere ge­le­gen haben, die das obere Lippetal in einen großen See ver­wan­delt hatte. Der Durch­bruch dürf­te dann erst im Laufe der Zeit pas­siert sein, und an den En­gen muß man auf den Rändern ent­lang der ganzen oberen Lippe mit römischen Wacht­posten rech­nen, ei­ni­ge schon Außen­la­ger der größeren Lager. 


Remlingsberg


Auf dem Remlingsberg zwischen Westlarn und Brockhausen ( 500 m östlich von dort ) ver­mu­ten wir das sechste Außenlager: Auf den Umgebungs­karten in Bad Sas­sen­dorf wird er so genannt, auf den Flur­karten von 1828 ( also noch vor der Flur­be­rei­nig­ung ) im preußischen Urkataster des Katasteramts Soest [ Kar­te 1698 Brock­hau­sen, 2te und 3te Flur ], findet man auch die Na­mens­form Rem­mels­berg - ebenfalls über­flu­tungs­si­cher hoch zwischen Ro­sen­au und Ahse und in Sicht­weite von Hove­stadt und Rom­berg. Der et­wa 5 m hohe Ab­bruch im We­sten dürfte später durch Ab­gra­ben der Erde entstanden sein, was den west­lichen Teil des La­gers be­seitigt haben dürfte. Sehen wir unmittelbar am Ab­hang ein Nord­tor mit einer Ram­pe? Das von der Be­acker­ung aus­ge­sparte, be­wal­dete Recht­eck nörd­lich, das auf dieser al­ten Karte nach Norden, west­lich des Sauer­land­gu­tes, in schmalen Fluren seine Fort­setzung über einen schma­len Bach bis an die Ah­se hat, hal­ten wir für Re­ste einer brei­ten Römer­straße nach Hove­stadt. Als Win­ter­lager ist dieser Stand­ort eben­so ge­eig­net wie Ober­aden, Rom­berg oder Pader­born.
Die sechseckige Anlage mit einem Durchmesser von 200 m, eingeklemmt zwischen diesem Wald­stück und dem Remlingsberg, deren Grund­riß in Google­Earth 2011 gut zu er­ken­nen ist, läßt sich kaum römisch inter­pre­tieren, dürf­te aber auch nicht aus jüngster Zeit stammen.
 
 Keinen Außenposten sehen wir in etwas größerer Entfernung nördlich von Herz­feld, schon nörd­lich des Bröggel­baches, in der Flur 38 die Namen Berg­hege und Land­wehr, mit da­rin ent­hal­te­nen Was­ser­grä­ben. Dort liegt eine der größ­ten, ver­mut­lich mittel­alter­li­chen Land­weh­ren West­fa­lens. Es bleibt zwar eine brei­te Lücke zwi­schen Da­brock und Hove­stadt im Ring der Außenposten Kesselers offen, aber die Ebene ist durch Alps- und Bröggel­bach ähn­lich was­ser­reich und ver­sumpft [ Bra p 123 ], wie die Senne nördlich von Pa­der­born. 
SoestSoest ist unter dem Namen Sosat, latinisiert Susatum, erstmalig schon vor dem Jahr 1000 er­wähnt und durch seine Quel­len aus­ge­zeich­net. Soest liegt eben­falls in ge­gen­sei­ti­ger Sicht­wei­te mit Rom­berg und dem Rem­lings­berg. Den er­sten Grund­riß von vor dem Jahr 1000 findet man in [ Nuh ]: Tra­pez­för­mig mit ab­ge­run­deten Ecken ist auch hier die (fast) rechteckige Form eines ty­pi­sch rechts­rheini­schen Rö­mer­la­gers zu se­hen ( daß Grund­ris­se wichtig sind, hat Werner Le i  über­zeu­gend dar­ge­stellt ).
 Wahrscheinlich haben die Römer auf ihrem Weg an Weser und Elbe, dem Haarweg ( der die kürzeste Ver­bin­dung ist ), zum Was­serweg der Lippe diesen Ort befestigt, der aber in [ KMKL ] nicht nach­ge­wie­sen wird. Es wäre nur zu klären, war­um in den 1000 Jah­ren nach den Rö­mern die Stadt Soest nicht über die­sen Grund­riß hin­aus ge­wach­sen ist. Ver­mut­lich liegt das ein­mal an der Ab­wan­de­rung der Sach­sen in das nord­fran­zö­si­sche Reich der Fran­ken, vor und nach Chlodwig im Rahmen der Völ­ker­wanderung, und nach Eng­land. Es ist be­kannt, daß sich zu dieser Zeit z.B. das Al­te Land zwi­schen Sta­de und Hamburg fast vollständig ent­völ­kert hat, und es gibt in Frank­reich Ortsnamen, die sich auf Sachsen zurückführen lassen. Anders als in Eng­land gibt es dort aber kein geschlos senes säch­sisches Siedlungsgebiet mit sächsischem Recht.
 Die zweite große Abwanderung und sogar Vertreibung hat unter Karl dem Großen stattgefun­den, im Rah­men der ge­walt­sa­men Unterwerfung der Sachsen. Soest dürfte damals fränkisch geworden sein – das be­nach­bar­te Sas­sen­dorf blieb sächsisch und drückte dies im Namen aus.
 
Römer-
  straßen
 Das Wegenetz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, nicht nur, aber entscheidend auch bei den Rö­mern. Nach­dem durch den spektakulären Fund des Mannes vom Similaun genau auf der Wasser­scheide zwischen Nord- und Süd­tirol nochmal die Exi­stenz sehr früher Fern­wege betont wird, ist es vernünftig, auch für die 28 Jah­re rö­mi­scher Be­setzung der west­fä­li­schen Bucht ein voll ent­wickeltes Wege­netz zu unter­stel­len.
 Für die Zeit davor kann man nur annehmen, daß die indogermanische Einwanderung aus dem Osten nach Eu­ro­pa oh­ne Wege und deshalb nur langsam vor sich ging, während das eigentliche Fernwege­netz im We­st­en schon durch die vorindogermanischen Glockenbecherleute eingerich­tet wurde. Da­bei folgen wir W. Le i se, daß der di­rek­te Weg vom Rhein an die Weser parallel zum Wasser­weg der Lippe über den Haar­strang verlief, und in der west­fälischen Bucht kein weiterer West-Ost-Land­weg exi­stier­te. Bei Schack­mann [ Skm ] kann man nach­le­sen, wie die Suche nach solchen West-Ost-Wegen ( von Dol­berg über Winter­galen durch den Hunolt 15 km nörd­lich von Lipp­borg ) fehl­schlug, ob­wohl solche in der münd­lichen Über­lie­ferung vor­han­den wa­ren ( Kalk­rie­se liegt eben­falls an einem Fern­weg von der Ems an die Weser ).
 Der Hellweg dürfte erst nach der Völkerwanderung entstanden und der heutige Fahrradfernweg, die Römer­rou­te, eine Er­findung aus sogar allerjüngster Zeit sein, und allenfalls Anreppen mit dem noch zu fin­den­den dor­ti­gen Hauptlager des Varus verbunden haben.
Damit werden lokale Nord-Süd-Verbindungen vom Wasserweg der Lippe zum Haar­strang not­wen­dig. Eine solche dürfte von Kamen ( aus lat.  camino ≡ Weg ) zum Haarweg geführt haben [ Le i ]. 50 km öst­lich und pa­ral­lel dazu ver­läuft für Kesseler ( nördlich siehe un­ten ) eine sol­che Ver­bindung nach Süden über Rom­berg ( öst­lich der heutigen Ahsebrücke - hier gibt es genau eine günstige Stelle ), im­mer einer Höhen­linie öst­lich der Schled­de fol­gend, west­lich Brock­hausen ( dort einen km ent­fernt vom Rem­lings­berg ) und Hep­pen / Kut­mecke ( am Gut Ka­men, das im Namen diesen Weg fest­hält ). Die­ser Weg hieß in histo­ri­schen Zei­ten Salz­weg, so ein­ge­zeich­net in alten und moder­nen Karten ( z.B. in der Kes­se­ler Müh­le ), man suche ihn in [DTK] und [TK]. Die Sassen­dorfer Salz­quel­len waren natürlich ( nicht nur ) für die Römer äußerst attrak­tiv. Salz­trans­port in die Mühle macht natür­lich Sinn, denn dort konn­ten Kähne den Wei­ter­trans­port über­neh­men. Keinen Sinn macht aber die Fort­setzung von Kes­se­ler nach Dabrock, es sei denn für die Römer als Verbindung zum dor­ti­gen Außen­posten.
 Dort war in nachrömischen Zeiten nichts mehr, warum sollte man also Salz dorthin trans­por­tier­en? West­lich und östlich des Salzwegs dürften zwei weitere Nord-Süd-Verbindungen verlaufen sein. Die west­liche Pa­ra­lle­le kommt aus dem Bruktererland im Norden [ Skm ] zum Außen­lager an der Quab­be und quert die Lippe am Rom­mersch. Von der Quab­ben­müh­le bis zum Rom­mersch dürf­te der Weg trocken dem linken Hoch­ufer der Quabbe gefolgt sein, dann durch Lipp­borg bis Rom­mersch leicht ab­fal­lend. Über Lippe und Ahse geht es weiter nach Zum­kotten und, dem Soest­bach folgend, trocken auf einem Hö­hen­weg nach Soest.
 Nach Fahnen muß allerdings die Niederung des Soestbaches nach Westen überbrückt wer­den. Ein Stand­ort des Heilig­tums östlich des Soestbaches würde diese Querung überflüssig werden las­sen. ( Wenn die in der Über­liefer­ung vor­handene, obige Römer­straße im Hunolt bei Assen, statt von West nach Ost, von Nord nach Süd ver­lie­fe, würde sich ein Detail bei Schack­mann [Sca] über­raschend leicht auf­klären - die in einer Chronik des Stadtarchivs Beckum für das Jahr 1808 berichtete Aus­gra­bung der Steine des Quad­rates einer preus­si­schen Ru­te - 3,77 m - eines Straßen­stückes ). Die öst­li­che Parallele dürfte von Hovestadt über den Rem­lings­berg den mitt­leren Weg bei Brockhausen er­reicht haben. Alle diese Wege sind Höhenwege, also trocken.
Einziger Beweis für dieses lokale Netz bleibt der römische Brücken­pfosten im Burg­hof­mu­se­um – der Blei­barren vom Gut Kamen ist nur ein Indiz.
Durchgesetzt hat sich die Theorie von den Höhenwegen allerdings noch nicht [ Joh p 107 ].
Römerfernstraßen
verlaufen auf
älteren Fernwegen
Rhein-Weser-Elbe,
die wahrscheinlich
schon von den
Glockenbecherleuten
genutzt wurden

West-Ost Fernwege
gibt es nur auf
dem Haarstrang
und dem Plackweg
weiter südlich,
alle anderen
sind nur lokal

Nord-Süd-Verbindungen
gehen vom
Wasserweg der Lippe
zum Haarstrang
HäfenBoote fuhren auf der Lippe, Flachbodenschiffe nachgewiesener Maßen bis Anrep­pen, wo große Ma­ga­zin­bau­ten und ein halb weggeschwemmter Hafen ausgegraben wurde, al­ler Wahr­schein­lich­keit nach so­gar bis Neuhaus, wo am Kloster, der Mündung der Pader in die obere Lippe, ein idea­ler An­le­ge­platz liegt.
 Auch die Alme dürfte für flache Boote, die dem Bleitransport dienten, bis auf die Höhe von Knebling­hau­sen schiff­bar gewesen sein. Von Anreppen und Neuhaus aus wurde das Sommerlager des Varus ver­pro­vian­tiert - das muß man aus der schieren Größe Anreppens und seiner Magazingebäude schließen.
 Das Römerlager Kesseler macht nur Sinn durch den Wasserweg, wie auch alle anderen Lippe­ka­stel­le. Man darf sich aber da­run­ter nicht zu wenig vorstellen, schließlich hat sogar ein römisches Kriegs­schiff auf der Lip­pe ope­riert. Wenn Drusus 200 Kastelle entlang des Rheins bauen und einen Kanal vom Rhein an die Nord­see gra­ben ließ, dann muß man den Römern auch wasserbauliche Maßnahmen an der Lippe zu­trau­en, der­ge­stalt daß ohne weiteres eine Legion verschifft werden und lagern konn­te.
 Trotzdem trifft es der Begriff Anlegeplatz wohl besser. Solche haben bestimmt bestanden, in Haltern und Bec­king­hausen wurden sie ausgegraben, in Anreppen ist ein solcher durch Verlager­un­gen der Lip­pe wahr­schein­lich halbiert worden. Dieses Schicksal könnte auch weitere Hafenanlagen an der Lippe ge­trof­fen ha­ben. Sie ha­ben die Germanen so beeindruckt, daß in zweien der Name bis heute überdau­ert hat. Tech­nisch ist das vernünftigste, den Anlegeplatz in einen Seitenarm zu verlegen, bzw. den Fluß um­zu­lei­ten.
 Wegen der Masse des zu transportierenden Materials einer Legion könnte man sehr wohl auch An­la­ge­plät­ze an den beiden Außenposten Kesselers flußauf- und -abwärts vermuten, und zwei weitere größe­re, Kes­se­ler / Romberg entsprechende, römische Lager, etwa 18 km flußab- und die gleiche Ent­fer­nung flußauf­wärts. Ge­nau da liegt der wiederum ideale ( weil hochwassersicher ) Stand­ort Cap­pel [ Mnt ], seit fast schon 200 Jah­ren dort ver­mutet, aber archäologisch noch nicht nachgewiesen – was schwer zu verstehen ist.
 Damit muß es auch eine römische Nord-Süd-Straße von Cappel zum Haarstrang gegeben haben, mit ei­ner Fort­setzung nach Kneblinghausen / Arbalo, vermutlich zur Spitzen Warte, oder über Hemmern ( der Na­me läßt sich wie der von Kamen aus lateinischem  camino ≡ Weg  ableiten ), wo der Haar- in den Hell­weg über­geht. Die­se Nord-Süd-Verbindung kreuzt dann hier die Haupt-West-Ost-Verbindung vom Rhein an die Weser.
Cäsar Tiberius war folglich persönlich in Kesseler, denn eine Rückfahrt vom Winterlager
     an den Quellen der Lippe
an den Rhein ist bequemer als der weite Ritt – und sicherer, wie das Beispiel des Todes Drusus' zeigt, der dem äl­te­sten berichteten Verkehrsunfall zum Opfer fiel. Eine solche Flußfahrt bedeutet auch er­heb­li­chen Zeit­gewinn und die Möglichkeit mit den Offizieren strategische Varianten festzulegen.
 Zusätzlich nehmen wir an, daß auch deswegen Germanicus 16 nChr den Rückweg an den Rhein über Lip­pe und Haarstrang - wie schon den Hinweg - wählte und sich keinesfalls durch Arminius auf dem Weg zum rö­mischen Flottenstandort an der Ems durch die Enge bei Barenaue / Oberesch locken lies. Stra­te­gisch war Ger­manicus - immerhin leiblicher Sohn des strategischen Genies Dru­sus - ein an­de­res Ka­li­ber als der korrupte Varus! Zudem kannte er die Strategie Arminius' ge­nau - was natürlich um­ge­kehrt ge­nau­so galt. Den Weg an die Ems nahm allenfalls eine römische Ko­hor­te, die dann dort angegriffen wurde, aber da­durch den un­ge­stör­ten Rückweg der Haupt­ar­mee er­mög­lichte. Ihr Schicksal kann man nur ver­mu­ten - vergrabene Wert­ge­gen­stände konn­ten je­den­falls nicht geborgen werden. Damit ist die Schlacht am Angrivarierwall als Fin­te der Rö­mer zu wer­ten - um den ungestörten Rückweg an den Rhein zu sichern.
 Ein Traum wäre es, eines der römischen Boote auszugraben, wozu vielleicht gerade wegen der vie­len Lip­pe­verlagerungen und der anstehenden Renaturalisierung des oberen Lippetals noch eine geringe Chan­ce be­steht. Keine gute Idee ist, das renaturalisierte Gebiet unter Naturschutz zu stellen und die Kanuten da­raus zu ver­trei­ben. Schließ­lich wur­de das Schlacht­feld im Tollense­tal bei Conerow / Welt­zin vom Boot aus ent­deckt - durch auf­merk­same und historisch gebildete Amateure.
Tiberius 
was here 
NamenNamen spielen sehr wohl eine wichtige Rolle - in vielen Gewässer-, Berg-, Flur-, Orts-, Gau- und Lan­des­na­men steckt Überlieferung, die bis zur ersten Besiedelung Europas nach der letzten Eiszeit zu­rück­reicht [ Tau ]: Per­so­nen­namen dürften öfter aus diesen abgeleitet sein, als umgekehrt. Dies gilt natürlich nicht, wenn ein Ort auf der grün­en Wie­se ge­grün­det wur­de, et­wa bei den Drususkastellen entlang des Rhei­nes und den­en an der Lip­pe. Da­bei handelt es sich aber um Wahrscheinlichkeiten, wie das Beispiel Kneb­ling­hau­sen zeigt: In [ Büc ] wird es mit Kan­du­on iden­ti­fi­ziert ( dieses liegt nach [ KMKL ] bei Eisen­ach ), in [ Le i ] über­zeu­gen­der mit Arbalo ( aus  Arpesloh ≡ Wald am Rande des Arpesfeldes ), dem Ort an dem Drusus überfal­len wur­de. Die­se Lo­ka­li­sie­rung ist aber schon äl­ter [ Bra ]. Erst die Häu­fung ein­schlä­gi­ger Na­men lie­fert die Aus­sa­ge. Zwei der bis­her er­schlos­se­nen Rö­mer­la­ger der west­fä­li­schen Bucht wur­den auf Grund der Flur­na­men ge­fun­den: Ober­aden durch den Pfar­rer Prein, nach Hin­wei­sen von Es­se­len [ Ess ], so­wie Kneb­ling­hau­sen.
Nördlich von Kneblinghausen / Arbalo liegt in Sichtweite Hemmern, das sich aus dem la­tei­ni­schen  cami­no ≡ Weg  über­se­tzen läßt, ver­mut­lich an der Kreu­zung einer Nord-Süd- mit ein­er ver­kehrs­rei­chen West-Ost-Ver­bin­dung. Damit liegt es nahe, im Raum Büren / Wewelsburg ein wei­te­res Ka­stell mit kleinem Ha­fen zu su­chen, der der Ver­schif­fung des süd­lich ge­för­der­ten Bleis an den Rhein dien­te und auch die Ver­mu­tung, daß die Rö­mer die Al­me als Oberlauf der  Lippe ≡ lupia  ansahen. Leise [Le i] vermutet einen Außenposten am Dü­ste­ren Born nahe (Kloster) Böddeke und wei­ter nördlich einen Haupt­über­gang über die Al­me an der Furt von Nie­dern­tu­dorf. Für ein­en Bleieinschiffungshafen ist dies aber schon zu weit nördlich.
 Auch wegen seiner wirtschaftlichen Bedeutung muß das Tal der Alme in die Aufdeckung der rö­mi­schen In­fra­struk­tur des Lippetals einbezogen werden.
 Die römischen Kastelle an der Lippe dürften Neugründungen sein: Exploratores zo­gen aus um den mi­li­tär­stra­te­gisch besten Platz zu finden, germanische Siedlungen lagen dann dort nicht un­be­dingt. Da z.B. Kes­se­ler an der Lip­pe hoch­was­ser­ge­fähr­det ist ( ge­nau wie Bec­king­hau­sen und An­reppen ), dürf­te hier eine Neu­grün­dung statt­ge­fun­den ha­ben mit ein­em Na­men vom Typ  ca­stra lu­pia ti­be­rii  oder ähn­lich. Ali­so ist es je­den­falls nicht, denn es fehlt der Ne­ben­fluß Eli­son. Als Aliso kommt eher Ober­aden in Be­tracht [Lei], auch Hal­tern [ MS ] oder Cappel [ Mnt ]. Lei­ses An­sicht hal­ten wir für im­mer noch wahr­schein­li­cher. Da­für müß­te sich je­doch die er­ste Sil­be Ses im Fluß­na­men Seseke ( die zwei­te ist ein­fach  beke ≡ bach ) ety­mo­lo­gisch aus Eli­son her­lei­ten las­sen ( da die zen­tral­eu­ro­pä­ische Hy­dro­nomie lan­ge vor der in­do­ger­ma­ni­schen Ein­wan­der­ung ent­stan­den sein dürf­te, wäre  Ses  vor­in­do­ger­ma­nisch zu er­klä­ren, kei­nes­falls et­wa kel­tisch ). Da ist die Herleitung  Eli­son ↔ Liese  bei Cap­pel dann schon über­zeu­gen­der [Men]. Sprach­lich eben­so na­he­liegend ist  caput lulie  Cap­pel . Cap­pel dürf­te schon im Zu­sam­men­hang mit dem noch nicht ge­fun­den­en Win­ter­la­ger des Ti­be­ri­us zu se­hen sein, denn des­sen vier ( oder wa­ren es noch mehr ?) Le­gio­nen kön­nen nicht alle an einem Ort über­win­tert haben, son­dern müs­sen über meh­re­re La­ger ver­teilt ge­we­sen sein. Ein­schlä­gige Orts­na­men häu­fen sich al­so nicht nur bei Kes­se­ler, son­dern auch bei Cap­pel und süd­lich da­von.
In Bezug auf die römischen Militäroperationen in germania magna sind die Ortsnamen
   zwischen Wiehenge-     die Lippe aufwärts  
birge und Moorper Schiff
 
vonWestWahl+burgBecking (+hausen)
nachHarpen (+dorf)Kesseler / Cappel
OstWehr(+en+dorf)Anreppen
so zu verstehen, wobei wir nur Kesseler eingefügt haben. Die linke Spalte stammt von Paul Hö­fer [ Höf ]. Al­ler­dings sind nur Kesseler und Cappel aus dem Lateinischen ein­ge­deutscht.
Schon die bloße Existenz eines Namens kann zu Schlüssen führen: Wenn die römische Ge­schichts­schrei­bung von einer Schlacht am Angrivarierwall berichtet, muß dieser Wall schon vor den römischen Legio­nä­ren dort an­gelegt worden sein. Denn die Angrivarier von nördlich der Sümpfe um Barenaue gehör­ten nicht zur Koa­li­tion des Arminius, allenfalls waren einige abenteuerlich veranlagte junge Männer invol­viert, und das ver­mut­lich auf beiden Seiten. Also muß dieser Wall schon vorher - zur Ab­wehr der nördlchen An­gri­varier - von den südlichen Brukterern und Cheruskern - dort wo seit al­ters­her ein Knüppeldamm durch die Süm­pfe führ­te - ge­baut worden sein. Hätten Legionäre Ger­ma­ni­cus' die­sen Wall im Verlauf der Schlacht auf­ge­schüt­tet, würde die römische Ge­schichtsschreibung ihn nicht nach den Angrivariern benannt haben!
Namen
sind
wichtiger
als ihr
Ruf

Kamen
Kesseler
Romberg
Rommersch
Remlingsberg

die
Häufung
ist die
Aussage
Übersetzungen
der
Antiken Quellen
Richtig übersetzen ist gar nicht so einfach. Und gerade bei den für die Geschichte so wich­ti­gen Orts­an­ga­ben er­geben sich Un­sicher­heiten. Alles klar ist noch bei nicht fern, wie oben schon dar­ge­stellt. Die oberste Grenze hierfür ist der Tagesmarsch einer Legion.
Aber was bedeutet  in saltus teute burgensis ? Warum steht hier nicht das völlig ein­deut­i­ge la­tei­nische silva, wenn Wald ge­meint wäre? Ist viel­leicht doch was an­de­res ge­meint - und was? Le i se über­setzt die­sen Begriff mit  im Wald der Volksburgen , also nicht als Eigen­na­men, der üb­li­cher­wei­se an­ge­nom­men wird. Die An­nahme, daß die römi­schen Ge­schichts­schrei­ber hier ein ger­ma­ni­sches Wort über­nom­men haben, ist un­wahr­schein­lich. Man müßte das durch andere Beispiele belegen, sowohl beim glei­chen Au­tor, wie auch bei an­deren. Lei­se nimmt hier ein ger­ma­ni­sches Teut mit der Be­deutung Volk an. Ist hier nicht la­tei­nisch  tutti / tota ≡ alle  an­zu­neh­men, pa­ral­lel zum spä­teren Volks­na­men der Ale­man­nen? Die­ses in­do­ger­ma­ni­sche Wort steckt nicht nur in deutsch, sondern auch in der 2000 Jah­re äl­te­ren Eigen­be­zeich­nung der Da­ker auf dem Ge­biet des heu­ti­gen Ru­mä­niens. Dann macht es natür­lich einen Un­ter­schied, ob die­ser Be­griff zu­sam­men oder aus­ein­ander ge­schrieben ist. Dazu müß­te man die Ur­schrif­ten der an­ti­ken Au­to­ren ein­se­hen. Ist al­so der Co­dex, der zu­nächst in Corvey war und jetzt in Rom ist, Ur- oder schon Ab­schrift?
 Das dritte wichtige Wort der römischen Autoren ist caput. Es ist gemein­in­do­ger­ma­nisch, vom ger­ma­ni­schen Haupt nur durch eine Laut­ver­schiebung ge­trennt. Hier ist wirklich Quelle ge­meint, Mün­dung ist un­wahr­schein­lich. Aber ist es Ein- oder Mehr­zahl?
richtig
übersetzen

es ist
keineswegs
alles geklärt
Etymologie
und
Gewässernamen
 Die Herleitung der Eigennamen ist wichtig - aber auch wacklig. Beinahe alles was sich nicht aus dem Ger­ma­nischen erklären läßt, wird heute reflexartig aus dem Keltischen hergeleitet. Inzwischen ist aber un­zwei­fel­haft, daß insbesondere die Gewässernamen weit älter sind, und diese Hydronimie wahrscheinlich so­gar auf die Erst­besiedlung Europas nach der Eiszeit zurückgeht [ Ven ]. Dabei wurde meistens nicht übersetzt son­dern nur über­nom­men. Schön ist Vennemanns Beispiel Lake Chiemsee, wo dann dreimal dassel­be steht, nur in ver­schie­de­nen Spra­chen. Es ist also wahrscheinlicher, daß lateinische Be­zeich­nun­gen ins Ger­ma­ni­sche ( als Lehn­wör­ter ) verballhornt wur­den, als daß sie über­setzt wur­den. Die Über­setz­ung Lipp­borg aus  cast­ra lu­pia  ist also un­wahr­schein­li­cher als die Ger­ma­ni­sie­rung Kes­seler. Da­zu gibt es vie­le Ana­lo­gien in Eu­ro­pa, zur rei­nen Über­setz­ung ins Deut­sche nur we­ni­ge. Bei Le i se fin­det man eine Aus­nah­me:  pon­tes lon­gi  iden­ti­fi­ziert er mit dem Ort­steil  Lange Brüg­gen  in Kamen, Bücker [ Büc ] nimmt da­für Wie­den­brück an, pas­send zu sei­ner Lo­ka­li­sierung der  clades va­ri­ana  nörd­lich der Lippe.
Cappel bzw. Kappel ist als Orts­namen in Deutsch­land recht häufig, und meistens auf eine frü­he Ka­pel­le aus späterer Zeit zurückzuführen. Dies schließt aber nicht aus, daß er schon un­mit­tel­bar nach dem Rück­zug der Rö­mer hinter den Rhein ins German­ische über­nom­men wur­de, und daß die­ses Bei­spiel sich dann später ein­bür­gerte - wie vermutlich auch eine Menge anderer Lehnwörter und das Bei­spiel Kas­­sel ( die römischen Funde seit 2008 kreisen Kassel regelrecht ein - ist da auch was ❓).
 Die Klärung der westfälischen Hydronomie steht noch aus. Für die Identifi­zie­rung des Eli­sons bei Ali­so wä­re eine Ety­mologisierung aller Ge­wässer­namen wichtig, also der Pader, He­der, Ses­(ecke), Sen­ne, Gün­ne, Lie­se, Schledde, Ahse, Alme, des Alps+ ( man findet auch Alp+ ), Bewer+, Brög­gel+, Hau­ster+, Gie­se­ler+, Trotz+, und Soest­baches ( hier al­so auch des Orts­na­mens Soest ), ... in der enge­ren Um­geb­ung, et­was weiter dann Die­mel, Ems, Möh­ne, Ruhr ... . Ist das des­wegen noch nicht ge­lun­gen, weil Ven­ne­manns Her­lei­tung aus einer Ur­form des Bas­ki­schen nicht in Er­wägung ge­zo­gen wur­de, son­dern nur das Kel­ti­sche? Und ge­nau des­wegen nichts her­aus­kam ❗
die
systematische
Etymologie
westfälischer
Flußnamen
steht noch aus
Olfen 2011 wird bei Olfen das noch ausstehende Römerlager halbwegs zwischen Haltern / Bec­king­hau­sen und Ober­aden ent­deckt. Den Anwohnern war der römische Sachverhalt aber immer bekannt! Es liegt auf ei­mem ho­hen Berg­sporn, dem nördlichen Prallhang der Lippe, in einem landwirtschaftlich ge­nutz­ten Feld, in ei­ner ty­pisch rö­mi­schen Um­ge­bung, die der von Kneblinghausen ähnelt. Es soll unter Dru­sus nur vier Jah­re ge­nutzt wor­den sein. Aber un­ter Va­rus und Ti­be­ri­us wä­re es als Etap­pen­la­ger noch wich­ti­ger ge­we­sen, ge­nau­er - so­lan­ge An­rep­pen be­stand muß auch Olfen be­stan­den ha­ben.
 Ist es also verlegt worden? Wenn ja, weit kann es nicht sein, aber vergleichbar günstige La­gen sind in der Nä­he nicht sicht­bar. Auch wäre dann noch das zugehörige Flußkastell, der Anlegeplatz unten an der Lip­pe zu fin­den - in ma­xi­mal 2,5 km Entfernung, mit der Schwierigkeit, daß das da­ma­li­ge Fluß­bett kaum mit dem heu­ti­gen über­ein­stimmt. Als Aliso kommt es nicht in Frage, es gibt hier keinen Fluß Elison.
 Wenn wir Haltern und Oberaden als größere Militärkomplexe ansehen wird die Deutung des Na­mens Ol­fen aus dem westfälischen Platt half + loh, nämlich  auf halbem Wege + Gehölz / Wald, plausi­bel - und Bi­schof W + olf + helm hätte dann seinen Namen vom Ort seiner Herkunft ulf + loa bekommen.
Damit fehlen nur noch die beiden Lager bei Kesseler und Cap­pel, und [ Kr t ] die rö­mi­sche In­fra­struk­tur Lip­pe auf­wärts wä­re voll­stän­dig. Aber selbst wenn dies nun endlich auch ar­chä­olo­gisch ge­län­ge, wür­de sich wie­der die Fra­ge nach dem Sinn dieser Kette von Lagern stellen. Wenn Anreppen nur ein Ha­fen mit Stapel­platz war und damit als Winterlager des Ti­be­ri­us bzw. Som­mer­la­ger des Va­rus un­ge­eig­net - wo dann la­gen die­se? Da­mit würde Lei­ses Identifizierung Paderborns mit diesem(n) Lager(n) noch wahrscheinlicher.
neueste Entdeckungen 
Idistaviso
und

die Schlacht
am
Angrivarierwall
 Wir schließen uns also W.  Leises Idenfizierung der Clades Variana bei Brilon an und müs­sen des­we­gen auch eine Meinung zu den beiden Schlachten bei Idistaviso und am Angrivarierwall bei Baren­aue / Kalk­rie­se ent­wickeln. Sprachlich liefert
Tabelle Idistaviso
Schlachtortsemitisch / arabischÜbersetzungKommentar [ Quelle ]
☟  ☟☟   ☟ 
I d i   
+sta+  
v i so
 i ˁ t i dā ˀ
 
wašy


Angriff, Überfall
 
jemand betrügen
 
ist eine übliche Vorsilbe
  also ein Scheinangriff ❓
[ WrC p 599, 
 
p 971]
- hier könnte man auch  waḥš i ≡ wild, brutal  einsetzen [WrC p 1056], be­kä­me dann aber eine ganz andere Interpretation dieser Schlacht und ih­res Or­tes - und völlig überraschend
 
I d i    
+stav i s 
    +o
 ⭮i ˁ t i dā ˀ
 sta wḥaš
 


 
Angriff, Überfall
etwas (ver)missen
 
 
in irakischem Arabisch
 Standardendsilbe in Namen

[ Qaf p 623 ]
[ Germanisch ]
- und genauso überraschend, daß die erste Silbe - nur etwas weiter aus­ge­legt et­wa Kampf, Krieg - auch in der Gravur auf dem Runenstein na­he des nor­we­gi­schen Svingerud als -berug oder -berun vorkommt und auch durch den zwei­ten, les­ba­ren Teil dieser Inschrift über­zeu­gend se­mit(id)isch über­setzt werden kann
baarač
brg

segnen, niederknien
glänzen
 
etwa nach schwerem Kampf
[ Qaf p 36 
p 39 ]
- worin man auch den häufigen, einschlägigen hebräischen Nach­na­men Ba­ruch heranziehen kann - oder - vergleiche mit  Brandenburg -
barraan i
ba r i-i i n

außerhalb
Fremde (Plural)
 
etwa Überfall / Angriff von ...
[ Qaf p 37 
p 35 ]
- in beiden Übersetzungen mit
i st i brā 
barra

Zeremonie für etwas
hingegeben, geweiht
 
also etwas Weihevolles
[ WrC p 50 
p 49 ]
als Kern - jedenfalls eine jeder anderen aus einem erfunde­nen, nicht­über­lie­fer­ten Namen überlegene Etymologie -
für einen Gedenkstein spricht auch die äußerst zentrale Lage
des Runensteins nördlich von Oslo - letzten Endes
ein prähistorisches  Arlington ❗
Selbst die beiden einschlägigen Schreibweisen -berug oder -berun kön­nen ei­ne Er­klärung haben - entweder war der Steinmetz im Lesen von Ru­nen nicht son­der­lich bewandert, oder er war es und konnte durch kre­ati­ves Ab­än­dern ei­ner Ru­ne beides unterbringen.
 Einschlägig lassen sich auch die Namen der drei Orte nördlich von Oslo
Svin+gerud ⭮zayyan+gardzieren [ig] + Ortbeflügelt die Vorstellung [ Qaf p 302 ], 
[ WrC ziyān ]
Tyr i (+fjord ⭮ŧ u:l+anlängs + zweifach+an Endsilbe für 2fach[ Langenscheidt's
Internetübersetzung]
Hole ← hóll ⭮ha i laufgehäuft (Sand, Erde)von einem Hof auf 
/ bei einem Hügel 
[ WrC hail ]
herleiten, die sich dann im Laufe der Zeit nur leicht, aber auch tref­fend ver­schoben haben
− in rein norwegisches  Svinge + rud ≡ Umkehrpunkt+Lichtung , bzw.
− mit  r ↔ l  in den Namen des Gottes des Kampfes Tyr, als die alte me­ga­li­thi­sche Sprache nicht mehr verstanden wurde, aber noch ein Hauch der Er­in­nerung an die sakrale Rolle des Ortes vorhanden war, und die Ver­zwei­fa­chung an diesem langen, geraden Ufer mit anschließender Durchsegelung des Fjords nach Svingerud Sinn macht,
− und jeder Hügel und jede Bodenweelle dieser Gegend durcheuchtet wer­den müßte.

Auch am deutschen Harzhorn findet man in knapp über 3 km Luftli­nie ent­fernt vom ausgedehnten Kampfplatz zwei Ortsnamen, die beide auf ein Kampf­ge­schehen hindeuten

 − nordostnördlich  I l de hau­sen  und  westsüdwestlich  W i ers hausen.
semantisch ähnliche Herleitungen dieses angeblich germanischen aber in beiden Silbentrennun­gen auch se­mi­ti(di)sch klingenden Namens, den wir deshalb auf dem Gebiet der Megalithkultur annehmen müs­sen, viel­leicht sogar an dessen Südgrenze. Der Ort, den die Übersetzung - Scheinan­griff - am be­sten be­schreibt, ist − das Harzhorn !
 Dies wirft Fragen nach Raum, also Ort, und Zeit auf: Man muß annehmen, daß der Feldzug des Ger­ma­nicus 16 nChr das gesamte Gebiet, das Dru­sus wei­land durch­zogen hatte, abdeckte - also bis an die Elbe als Ost­gren­ze der geplanten Provinz Germa­nia Mag­na. Die bei­den neu­ent­deckten Marsch­lager Han­nover-Wil­ken­burg und Hachelbich zeigen, daß römische Heerführer die gesamte Umgebung des Harzes sehr gut kannten.
 Der Rückweg von dort an den Rhein, zunächst also an die Lippe und wie Tiberius weiter per Schiff, ist dann der kür­zeste und bequemste, während ein kleiner Teil der 8 Legionen vom Lager bei Wil­ken­burg aus durch den Eng­paß zwischen Oberesch und dem Knüppeldamm durch das Moor um Baren­aue zur Flot­tenstation bei Rheine an die Ems geschickt wurde – ein Ablenkungsmanöver.
 Bei der Frage nach der Zeit müssen wir sogar 1000 Jahre überbrücken: Wenn Zonares 1000 Jahre spä­ter ver­blüffende Einzelheiten über die Clades Variana niederschreibt, kann das nur bedeuten, daß er schriftli­che Auf­zeich­nungen zur Verfügung hatte, die heute nicht mehr vorhanden sind - ver­mut­lich in den Biblio­the­ken von Alexandria und Konstantinopel vernichtet. Der Erfinder dieser Wehr­machts­berichte war Julius Cä­sar, die Fluß­fahr­ten dienten ihrem Studium und der Festlegung einer Stra­te­gie durch den Generalstab. Die der Clad­es Va­riana standen selbstverständlich auch Germanicus und den severischen Kaisern 200 Jahre später zur Ver­fü­gung.
 Den Germanen stand dagegen nichts dergleichen zur Verfügung, und deshalb waren sie von Beginn an der rö­mi­schen Militärmaschine unterlegen. Insbesondere konnten sie nichts von dem Ausfall der Katapul­te des Va­rus durch den Dauerregen wissen und waren deshalb der römischen Artillerie aus­ge­liefert. Bau­ten sie ei­ne Fal­le auf, die dann für sie selbst zur Falle wurde? Den Durchmarsch der Le­gionen durch die Tal­en­ge am Harz­horn konnten sie so nicht aufhalten.
 Es bleibt zu verstehen, wie ein solcher Name - Idistaviso - aus einer zur Zeit der Römer längst ver­ges­se­nen, völ­lig fremden Sprache überleben konnte. Im Falle des *vaskonischen Anteils der ger­ma­ni­schen Sprache ha­ben wir das durch das Über­le­ben der *Vaskonen in den Bergen Mitteleuropas er­klärt und das Ende ihrer letz­ten Ei­genständig­kei­ten auf das En­de des Hei­ligen Römischen Reiches 1806 datiert. Die megalithische Spra­che ist aber schon um 800 v Chr un­ter­ge­gangen - mit Ausnahme ei­ni­ger En­klaven - und hat nur im Land der Pikten noch länger überlebt. Mit dieser Etymologie muß es folg­lich am Harzhorn schon vor­her zu stra­te­gisch ver­gleich­baren Kämpfen gekommen sein, etwa schon zwi­schen an­säs­si­gen Band­ke­ra­mikern und vor­drin­gen­den Megalithikern oder - wahr­schein­li­cher - zwischen Megalithikern und Indogermanen.
Arminius

gegen
Germanicus
mit 8 Legionen
und etwa
90 000 Mann



uralte Überlegungen
Paul Höfers



ergänzt
durch eine sehr frühe
megalithische
Etymologie

und

die Annahme einer
römischen
Kriegsberichterstattung





es bleibt,
die Runeninschrift von
Svingerud
vollständig zu lesen
und
zu übersetzen
Google
Earth
 Was sagt  GoogleEarth dazu, das als Quelle unverzichtbar geworden ist? Für die Archäo­logie kann der Blick von oben Beweise liefern – Gegenbeweise nicht un­be­dingt: Nach lan­ger Zeit kön­nen sicht­ba­re Spuren durch Ver­witterung, Be­wald­ung, Über­bau­ung oder Be­wirt­schaft­ung ver­schwun­den sein. Auf der Ha­ben­seite ist zu ver­buchen, daß Grund­ris­se auch nach lan­ger land­wirt­schaft­li­cher Nutzung sicht­bar blei­ben können. Und nicht zu­letzt – man braucht nicht mehr ir­gend­je­mand zu be­mühen ( und be­zah­len ) wenn man Auf­nah­men von oben ver­öf­fent­li­chen will. Lei­der sind eini­ge der oben er­wähn­ten An­sich­ten aus Goog­le­Earth nicht in Web­sei­ten ein­bett­bar.
GoogleEarth arbeitet im sichtbaren elektromagnetischen Spektrum! Es gibt aber auch Ra­dar­auf­nah­men der Erd­ober­fläche, z.B. bei der ESA!
 Das  Gegenteil  einer Dank­sagung muß hier auch erwähnt werden: Autoren wie [ Büc ], [ Le i ], [ Spa ] und [ Ven ] werden bei Besprechungen oft hemmungslos kritisiert. Offensichtlich lösen weit­reichende Theorien und Gesamt­dar­stellungen, wahrscheinlich weil der Stallgeruch fehlt, Aggressionen aus, die zu fast zügel­lo­ser Un­logik füh­ren. Und wer die Exi­stenz der Rö­mer­la­ger in Kes­se­ler und Cappel be­zwei­felt, muß sehr tref­fen­de Gegen­ar­gu­men­te vor­wei­sen – nach den Aus­gra­bun­gen in Ober­aden, An­rep­pen und jetzt auch in Ol­fen - ganz zu schweigen von den entfernteren in Hannover-Wilkenburg, Hachelbich und bei den Externstei­nen - hat er die Wahrscheinlichkeit gegen sich.
 
 Klocks i n 
Kommentierte Literaturmit  [Wörterbüchern]  und  [Sammelbänden]
[ALK]Katasteramt Soest  Automatisierte Liegenschaftskarte   eMail: Katasteramt.Auskunft@Kreis-Soest.de
[Ber]S Berke  Beckinghausen  in [LWA] p 52-54 erwähnt eine Ausgrabung des Uferkastells Beckinghausen [1937-1938], deren Un­ter­lagen ver­schol­len sei en, p 53, mit einem Plan des Kastells p 52.
[Bie]F Bierhaus  Auf den Spuren der Römer
[DTK]Katasteramt Soest  Digitale Topographische Karte DTK 10 Maßstab 1:10000, eMail: Katasteramt.Auskunft@Kreis-Soest.de
[Krt]P Kracht  Neues Römerlager in Olfen entdeckt   Antike Welt [2012]  Heft 1  p 4
[Kue]J-S Kühlborn  Das römische Uferkastell Beckinghausen  [1996]  enthält genaue Karten des Lagers Beckinghausen und be­rich­tet, daß Pfar­rer Prein seine Suche auch auf [ Ess ] gründete - muß vermutlich auf  Archive.org  gesucht werden.
[LWA] LWL Westfälisches Museum Münster   2000 Jahre Römer in Westfalen  Verlag Philip von Zabern Mainz [1989] ISBN 3 8053 1100 1
[LWI] LWL Römermuseum in Haltern am See   2000 Jahre Varusschlacht  Imperium  K Theiss Stuttgart [2009] ISBN 978 3 8062 2278 4
[LWK] LWL Römermuseum in Haltern am See  2000 Jahre Varusschlacht Konflikt  K Theiss Stuttgart [2009] ISBN 978 3 8062 2279 1
[LWM] LWL Römermuseum in Haltern am See  2000 Jahre Varusschlacht  Mythos  K Theiss Stuttgart [2009] ISBN 978 3 8062 2280 7
[LWZ] LWL Altertumskommission für Westfalen   Archäologie in Westfalen-Lippe  Beier & Beran, Langenweißbach [2010] ISBN 978 3 941171 42 8
[MS]J Mühlenbrock, M Schweissing »Frisch Erforscht!« die Skelette aus dem Römischen Töpferofen in Haltern am See in [LWZ] pp 261-264 be­rich­ten über eine archäometrische (Strontium-Isotopen-Verhältnisse) geographische Lokalisierung der Herkunft von Knochen und Zähnen, die bei wei­te­rer Uni­versifizierung ( wir brauchen einen Atlas dieser Verhältnisse ) eine ähnlich drasti­sche Me­tho­de wie die Den­dro­chronologie werden wird. Dem letzten Schluß der Autoren ist nur zu­zu­stim­men - es lebe die Ar­chäo­me­trie!
[Sch]A Schulten   Eine neue Römerspur in Westfalen  Erlangen [1917], auf der Webseite  F Bierhaus.
[Spa]J Spanuth   Das enträtselte Atlantis  Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart [1953] keine ISBN  wird viel­leicht doch wie­der ak­tuell – durch die Theorie Vennemanns [Ven] und die sensationellen Ausgrabungen im Tollensetal beim Burg­hü­gel Co­ne­row. Al­ler­dings ohne seine Helgo­land-Hy­po­these!
[TK]Katasteramt Soest   Topographische Karte TK50  Maßstab 1:50000   eMail: Katasteramt.Aus­kunft@Kreis-Soest.de
Sprung nach:oben / StartTextanfangAußenlagerSoestWegenetzHäfenNamenIdistavisoLiteratur

 .
Die ganze Tragik der Römer enthüllt sich aber erst durch die Strophen:


Boam Keßeler im Lippetal
- glaubts eß mia, eß woar ainmal -
da hom edle Reamer ghaust,
deane hotß vorm Arrmin graußt!
Ja sso woarns, ja sso woarns — de oidn Reamerslait, ja sso woarns — dee oidn Reamerslait!

Gsuffa hammß, un deeß net wia
auß di Aimr Wain un Bia,
hamms dann oiß zsamm gsuffa ghabt,
sanß dann undam Disch drund gflackt!
Ja sso woarns, ja sso woarns — de oidn Reamerslait, ja sso woarns — dee oidn Reamerslait!

Sso r a oida Reamersmann
hatte vui zvui Aisn an,
di moasten - dös kan i euch sang -
hot deßweng dr Bliitz deaschlang!
Ja sso woarns, ja sso woarns — de oidn Reamerslait, ja sso woarns — dee oidn Reamerslait!

Und dea Arrmin, dea Schlaweana
woar doch sell sso hoib a Reamer
hot dem Wessel - daß' oam graut -
oifach auf de Glupperln ghaut!
Ja sso woarns, ja sso woarns — de oidn Reamerslait, ja sso woarns — dee oidn Reamerslait!

Lockt der doch den besen Wessel-Bubn
hindafozig aus dr Stubn
und in einen Sumpf,
futsch woarn Stiefeln, Grind und Strumpf!
Ja sso woarns, ja sso woarns — de oidn Reamerslait, ja sso woarns — dee oidn Reamerslait!

Arrmin – des woar ausgschamd iabertribn,
glei de Mitzn und die Riabn,
s'hät fei scho sei Berlusconi glangt,
mit dem wo dea die Mädla gfangt!
Ja sso woarns, ja sso woarns — de oidn Reamerslait, ja sso woarns — dee oidn Reamerslait!

Wo mir doch itzd mit de Reamer
ssan zsamm in der Eurena,
ned amoi de Schuidn zoins,
mia deans au net, Silvio (Eindschi) hoschds?
Ja sso woarns, ja sso woarns — de oidn Reamerslait, ja sso woarns — dee oidn Reamerslait!

Jaaaa — dee oidn Reamersleut
ssan scho doat ssait langr Zait
nurr di Gaisdr von densölben
spuken nachts in den Gewölbn!
Ja sso woarns, ja sso woarns — de oidn Reamerslait, ja sso woarns — dee oidn Reamerslait!,


die noch aus dem Bairischen in westfälisches Platt zu übertragen wären.

6 Links mehr
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